Teil 1-Was ist eigentlich ein ETF ?
#Was ist ein ETF
Das Kürzel ETF steht für Exchange Traded Fund. Ins Deutsche übersetzt ist dies also ein BörsenGehandelter Fonds der fortlaufend an der jeweiligen Börse - solange diese geöffnet hat - gehandelt werden kann. Dies stellt auch den Unterschied zu Index- und anderen Investmentfonds dar, denn diese haben i.d.R. nur einen Tagespreis, zu dem der Fonds ge- und verkauft werden kann. Die meisten ETFs bilden bekannte Indizes wie z.B. den DAX, den EUROSTOXX50 oder den MSCI World ab. Das Ziel ist somit, die Wertentwicklung des jeweiligen Index abzubilden. Vereinfacht gesagt kauft man bei einem ETF auf den DAX (Deutscher AktienindeX) die 30 Aktien (bzw. 40 seit September 2021), die in diesem Index enthalten sind. Der EUROSTOXX50 enthält im Gegensatz zum DAX die 50 größten Titel des Euroraums. Der MSCI World umfasst aktuell rund 1600 Aktien aus den Industrienationen der ganzen Welt.
#Seit wann gibt es ETFs
Begonnen hat die Geschichte bereits in den Anfängen der 70iger Jahre. Die Bank Wells Fargo hat zu dieser Zeit den ersten Indexfonds auf den Markt gebracht. Allerdings war dieser Fonds nur für institutionelle Anleger verfügbar. 1976 folgte dann der erste Indexfonds, der auch für Kleinanleger verfügbar war - der Vanguard 500. Die Firma Vanguard ist heute übrigens immer noch einer der bedeutendsten ETF-Anbieter der Welt. Genauer betrachtet war dieser Fonds allerdings noch kein ETF, weil dieser noch nicht börsengehandelt war und dadurch nur einmal am Tag gekauft und verkauft werden konnte. Der erste richtige börsengehandelte ETF wurde 1990 an der kanadischen Börse von Toronto gelistet. In Deutschland sind ETFs erst seit dem Jahr 2000 verfügbar
#ETFs sind (meist) passive Investments
Wenn man einen ETF kauft, wird das Geld relativ "stupide" in den jeweiligen Börsen-Index investiert. Hierbei findet keinerlei Selektion der einzelnen Aktien statt. Bekannterweise gehört Volkswagen zu den größten Firmen Deutschlands. Damit ist diese Aktie auch im DAX enthalten. Kauft man einen ETF auf den DAX, erwirbt man logischerweise auch die Aktie Volkswagen im gleichen Verhältnis, wie diese auch im Index vertreten ist. Ob die Aktie Volkswagen hierbei als "gute", "schlechte", "günstige" oder "teure" Aktie gilt, ist nicht entscheidend. Der Wert ist im DAX gelistet, also wird dieser auch gekauft. Im Gegensatz hierzu gibt es sogenannte Aktive Fonds bei denen ein Fondsmanager, ein Team oder auch ein technisches System versucht, die "besseren" Aktien herauszufiltern und zu kaufen. Böse Zungen behaupten, dass aktive Fonds langfristig die passiven Investments nicht schlagen können. Ob diese These so stimmt, betrachte ich in einem weiteren Blogbeitrag zum Thema ETFs.
#Wieso sind ETFs günstiger als aktive Fonds
Dies ist so einfach wie auch logisch zu erklären. Vereinfacht gesagt muss bei einem ETF nur der jeweilige Index gekauft werden. Das verursacht aufgrund der Digitalisierung und Automatisierung nur noch sehr geringe Kosten. Im Gegensatz hierzu haben aktive Fonds meist noch einen Fondsmanager mit einem großen Team. Diese Menschen müssen natürlich auch bezahlt werden. Hierdurch entstehen zusätzliche Kosten. Das Ziel ist es natürlich, die Mehrkosten durch eine bessere Rendite zu kompensieren. Ob dies klappt und ob es sinnvoll ist in aktives Management zu investieren, zeige ich in meinem nächsten Blogbeitrag, den "Entscheidend ist, was hinten rauskommt!"
1.) Was ist eigentlich ein ETF?
2.) Kosten und Rendite - Entscheidend ist was hinten rauskommt!
3.) Aktives Fondsmanagement - Sind Fondsmanager ihr Geld wert?
4.) Ist aktives Anlegen unwissenschaftlich?
5.) ETFs - Hype, Ideologie, Allheilmittel oder einfach nur eine weitere Option?